Heute (17.12) wird es in vielen Apotheken auch hier bei uns in Oberbayern kurzzeitig mal dunkel. Mit der Aktion „Versorgungsblackout“ protestieren Apothekenteams bundesweit gegen ihre schwierige finanzielle Situation. Die Lichter gehen also symbolisch aus – nur eine Notbeleuchtung bleibt an – der reguläre Betrieb läuft eingeschränkt weiter.
Für jedes rezeptpflichtige Medikament bekommen Apotheken ein festes Honorar von 8,35 Euro. Davon müssen sie unter anderem: Beratung, Personal, Miete, Strom, Nacht- und Notdienste bezahlen.
Das Problem: Dieses Honorar ist seit 13 Jahren gleich geblieben. Gleichzeitig sind die Kosten stark gestiegen – um rund 65 Prozent.
Die Folge: Seit 2013 hat fast jede fünfte Apotheke in Deutschland zugemacht. Und das nicht nur auf dem Land, sondern auch in Städten. Die Apotheker warnen, dass es immer schwieriger wird, die Versorgung vor Ort aufrechtzuerhalten.
Im Koalitionsvertrag war eigentlich eine Erhöhung des Honorars auf 9,50 Euro versprochen. In den aktuellen Gesetzen taucht diese Erhöhung aber nicht auf. Genau darauf wollen die Apotheken jetzt aufmerksam machen.
Weniger Apotheken heißt am Ende: längere Wege, weniger Beratung und Probleme bei Nacht- und Notdiensten. Mit dem Protest wollen die Apotheken klar machen: Ohne finanzielle Hilfe wird die Arzneimittelversorgung für viele Menschen schwieriger.