Peitings Bürgermeister Peter Ostenrieder (CSU) eilte am Morgen sofort zum Unglücksort – er hatte sofort die Bilder von Garmisch-Partenkirchen im Kopf. «Um halb acht ist der Zug voller Schüler», sagte Ostenrieder. «Der Schreck kommt hoch.» Dass niemand ernsthaft verletzt wurde, sei «das Allerwichtigste des heutigen Tages», sagte der Rathauschef. «Alles andere kann man regeln.»
Rund 80 Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Deutscher Bahn AG und Bayerischen Regionalbahn waren laut Bundespolizei im Einsatz. Die eingleisige Strecke ist bis auf Weiteres gesperrt. Der Unfallzug müsse geborgen werden, dann seien Reparaturarbeiten an den Schienen und dem Gleisbett nötig. Der Schaden beläuft sich laut Bundespolizei nach Schätzungen auf mehrere hunderttausend Euro. Ob technisches oder menschliches Versagen zu dem Unfall führte, müssten nun die Ermittlungen klären.
Nach dem Unfall im knapp 50 Kilometer entfernten Garmisch-Partenkirchen waren im Bereich der sogenannten Pfaffenwinkelbahn wie auch an vielen anderen Strecken vorsorglich Langsamfahrstellen eingerichtet worden. Von diesen hätten noch immer mehrere bestanden, sagte eine Sprecherin der Bayerischen Regiobahn, die die betroffene Strecke bei Peiting bedient. Für den Zustand der Gleise ist die DB Netz zuständig.
Die Deutsche Bahn hatte nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen neben der Sanierung der Unfallstrecke auch Arbeiten an mehreren Strecken im Werdenfelser Land und im Oberland begonnen, die dieses Jahr weitergehen sollen. Insgesamt fließen in die Erneuerung der Bahnstrecken in der Region rund 80 Millionen Euro. Die Bahn begann als Konsequenz des Unglücks zudem damit, bundesweit rund 200 000 Betonschwellen zu überprüfen und teils auszuwechseln.